Politisches und konjunkturelles Umfeld
Krieg, Inflation und schwache Wirtschaftsprognosen – zahlreiche Risiken rückten im Jahr 2023 in den Vordergrund und vermittelten wenig Optimismus für die Entwicklung an den Finanzmärkten. Nebst dem fortwährenden Konflikt in der Ukraine verschärften sich die geopolitischen Risiken rund um die Situation im Nahen Osten. Die Zentralbanken setzten ihre Bemühungen zur Bekämpfung der Inflation mit Zinserhöhungen fort. Dennoch wird das Anlagejahr 2023 aufgrund solider Renditen an den globalen Aktien- und Obligationenmärkten in guter Erinnerung bleiben.
Nach dem anspruchsvollen Börsenjahr 2022 überraschte die positive Entwicklung an den Aktienmärkten im ersten Halbjahr. Selbst das Bankenbeben, insbesondere der Zusammenbruch der Silicon Valley Bank in den USA und kurz darauf der Untergang der Credit Suisse, vermochte den Aufwärtstrend nicht zu brechen. Erst als im dritten Quartal die Hoffnungen auf sinkende Zinsen schwanden, kam es zu deutlichen Kursrückgängen. Sie wurden jedoch nach sichtbaren Erfolgen an der Inflationsfront und der anschliessenden Pause der Notenbanken im Zinserhöhungszyklus bis zum Jahresende mehr als ausgeglichen. Am Ende resultierte in Lokalwährung eine Rendite von über 20 % für die globalen Aktienmärkte.
Im Länder- und Branchenspektrum zeigten sich jedoch erhebliche Unterschiede, und der wahre Treiber der Performance im vergangenen Jahr waren Technologieunternehmen, insbesondere die «glorreichen Sieben» aus den USA (Apple, Alphabet, Amazon, Meta, Microsoft, Nvidia und Tesla). Der Schweizer Markt hinkte mit einer Rendite von 6 Prozent der globalen Entwicklung hinterher.
Die Obligationenmärkte erlebten ebenfalls ein dynamisches Jahr. Die restriktivere Geldpolitik zur Eindämmung der Inflation führte zu steigenden Zinsen – ausser in der Schweiz, wo die sinkenden Zinsen bei den längeren Laufzeiten auf Obligationen in Schweizer Franken eine stattliche Rendite von 5 Prozent ermöglichten.
Die anhaltende Nachfrage nach Wohnraum bei gleichzeitiger Angebotsverknappung wirkte sich positiv auf den Immobilienmarkt in der Schweiz aus. Der Bestand an leerstehenden Wohnungen nimmt kontinuierlich ab, was trotz den erhöhten Finanzierungskosten preisstützend wirkt. Hinzu kommt, dass aufgrund der erneuten Erhöhung des Referenzzinssatzes viele Mieten im April 2024 nochmals angehoben werden. Die steigenden Mieteinnahmen dürften einen Grossteil der höheren Kostenbasis kompensieren.